Scotch richtig trinken: Was Sie auf keinen Fall tun sollten
Scotch ist seit Jahrhunderten eine Spirituose, die als elegant gilt. Von Schriftsteller:innen, über Royals bis hin zu Politiker:innen – sie alle lieben das braune Getränk. Wir erklären, wie man es richtig genießt.
Quellen: gq-magazin.de
Von Sanjana Ray
Adaptiert von Daniel Bilinski23. April 2025
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Scotch richtig zu trinken, ist eine Kunst für sich. Wir erklären alle wichtigen Fakten.
Das erste Mal einen Scotch in einer Bar zu bestellen, fühlt sich fast schon wie ein Ritual an. Jetzt ist man wirklich erwachsen, eine sophisticated Person mit Stil und Geschmack. Scotch ist eine Premium-Spirituose für Mann und Frau von Welt, die ausschließlich in Schottland hergestellt wird – daher auch der Name. Die Zutaten sind einfacher Natur: Getreide, Wasser und Hefe. Gelagert wird das Erzeugnis in Eichenfässern für mindestens drei Jahre, damit der Scotch auch wirklich reift. Unterschieden wird das Endprodukt in zwei Kategorien. Erstere wäre die Bezeichnung “Single Malt”, die seltenere und teurere Variante. Die zweite nennt sich “Blended”, es ist die am meisten gekaufte Produktkategorie.
Angesichts seiner Raffinesse verdient ein Scotch es, genügend wertgeschätzt und genossen zu werden. Der irische Autor James Joyce sagte einst treffend: “Die leichte Musik von Whisky, der in ein Glas fällt – ein angenehmes Zwischenspiel.” Auch wenn wir uns seiner Whisky-Vorlieben nicht sicher sein können, würden wir wetten, dass der Schriftstellen zu einem guten Scotch nicht Nein gesagt hat.
Was ist der Unterschied zwischen Scotch und Whisky?
Der Unterschied zwischen Scotch und Whisky lässt sich mit einem kurzen Wortspiel erklären: Jeder Scotch ist ein Whisky, aber nicht jeder Whisky ein Scotch. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal zwischen Scotch und Whisky ist zunächst geografischer Natur, Scotch ist nun mal schottisch. Dann kommen die für die Herstellung genutzten Zutaten, die verwendeten Fässer und schlussendlich gewisse Vorschriften für den Reifungsprozess hinzu. Whisky-Liebhaber schätzen Scotch wegen seiner rauchigen Aromen, die in den meisten Fällen von Noten von Karamell, Vanille, Eiche und Gewürzen begleitet werden. Es sind kostbare Tropfen, die man auf die richtige Art und Weise genießen sollte.
Trinkt man Scotch mit oder ohne Eis?
Hier gibt es eine einfache und klare Faustregel: Je hochwertiger der Whisky, desto weniger sollte man ihn verdünnen. Ein guter Scotch schmeckt pur am besten – ihn zu verwässern ist für viele ein Sakrileg. Anfangs mag es einem vielleicht etwas schwerfallen, man muss sich durchaus erstmal daran gewöhnen. Doch vertrauen Sie uns, nach einiger Zeit kann man es sich gar nicht mehr anders vorstellen. Sollten Sie dennoch auf die Eiswürfel nicht verzichten wollen, ist das in Ordnung. Bitte, lassen Sie nur eine Sache sein: die Cola. Wer einen Whisky-Cola trinken möchte, sollte dafür einfach einen günstigen, ordinären Whisky nehmen.
Den Wunsch, einen Scotch kühl zu genießen, können wir natürlich verstehen. Besonders im Sommer mundet er so noch besser. Dafür muss man allerdings nicht unbedingt auf die Qualität der puren Spirituose verzichten. Wen man ein Getränk auf Eis bestellt, tut man dies mit den Worten “on the rocks”. Der Ursprung dieser Bezeichnung ist recht wörtlich, denn früher hat man tatsächlich kalte Steine aus Flüssen in den Whisky getan. Eine Methode, die auch heute wieder beliebt ist. Es gibt einige “Eiswürfel” aus Metall oder Stein, die man einfach in das Gefrierfach packen kann und das Getränk nicht verwässern. Auch Bars nutzen diese immer häufiger, fragen Sie einfach. (GQ-Tipp: Am besten mit Stein-Kühlern oder anderen Eiswürfel-Alternativen servieren)
Scotch mit Wasser – Skandal oder doch sinnig?
Die Zugabe von ein paar Tropfen Wasser (wenig und immer still bitte!) hilft dem Scotch dabei, sich “aufzuschließen”. Die Aromastoffe werden so besser aufgelöst, dadurch wird die Bandbreite an Geschmäckern noch prägnanter. Schlussendlich schmeckt der Scotch weicher, besonders der Brand wird reduziert. Viele Menschen mögen Whisky genau wegen des Brennens im Rachen nicht, für jene Menschen ist dies ein guter Serviervorschlag. Andere hingegen mögen genau das Gefühl im Hals, da empfiehlt sich eher der pure Scotch ohne Wasser.
Eine andere Scotch-Wasser-Kombination hingegen ist ein absoluter Klassiker: Der Scotch & Soda. Ein einfacher Highball, der immer geht. Hierfür sollte man allerdings nicht bloß irgendein handelsübliches Sprudelwasser benutzen, ein richtiges Bar-Soda ist essenziell! Richtig zubereitet, verstärken die Bläschen und der Mineralgehalt des Sodas die Aromen des Whiskys, was für ein vollmundiges Geschmackserlebnis sorgt.
Scotch-Cocktails – der perfekte Einstieg für Skeptiker:innen
Wer noch immer nicht von den Vorzügen eines guten Scotchs überzeugt ist, sollte vielleicht erstmal ganz am Anfang beginnen. Für Einsteiger:innen empfiehlt sich das Herantasten an die hohe Kunst des Whiskytrinkens mithilfe von Cocktails. Wir empfehlen für den Anfang einen Penicillin, der Cocktail besteht aus Scotch, Zitronensaft, Honig-Ingwer-Sirup einem Spritzer Islay Single Malt. Danach können Sie sich weiter an den Whisky-Geschmack herantasten, und wer weiß, vielleicht trinken auch Sie eines Tages einen Scotch – neat.
Dieser Artikel ist im Original bei GQ India erschienen.